Von der Brust der Musiker, über die der Konzertbesucher, bis hin zu der des an diesem Abend leitenden Dirigenten Alexander Liebreichs – überall waren die kleinen roten Schleifen zu sehen, das weltweite Symbol für die Solidarität mit HIV-Infizierten und AIDS-Kranken. Unter diesem Gedanken fand am vergangenen Donnerstag, den 19. März 2015, das 9. AIDS-Konzert des MKO im Prinzregententheater statt, dessen Erlös der Münchner Aids-Hilfe e.V. zugutekommt.
Ein Konzert, das nicht nur aufgrund der bunten und vielseitigen Programmauswahl, sondern auch durch die Virtuosität der Solisten bestach. Bereits die ersten beiden Programmpunkte, das „Ave verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart und darauffolgend vier bewegende Arien aus verschiedenen Oratorien Georg Friedrich Händels verrieten durch die gesangliche Kraft des Chores des Bayerischen Rundfunks, sowie die schlanke und zugleich intensive Stimme des britischen Tenors Mark Padmore, dass uns dieser Abend wohl anders als die bisher erlebten Abo-Konzerte in Erinnerung bleiben würde. Mozart erfreute uns noch vor der Pause durch ein weiteres Beispiel seiner Kunst, welches Martin Stadtfeld am Klavier präsentierte. Der junge und durchaus gefühlvolle Pianist überzeugte eindeutig trotz seiner eigentlichen Vorliebe für Bach auch mit Mozarts A-Dur Klavierkonzert. Nicht ganz so eindeutig war die Wirkung des (einzigen) modernen Werkes des Abends „Lux aeterna“ von György Ligeti, die einerseits nicht unbedingt jedermanns Ohren zu gefallen schien, andererseits durch illusorisch im Raum schwebende Klangflächen faszinierte, sodass der Applaus nicht gerade knapp ausfiel. Die beinahe schon gespenstische Stimmung, die durch diese a cappella Komposition im Prinzregententheater entstand, ließ das Münchener Kammerorchester gemeinsam mit Arabella Steinbacher danach definitiv verschwinden. Das Konzert für Violine und Orchester von Johannes Brahms wurde in einem eindrucksvollen und harmonischen Zusammenspiel dargeboten und war, an der Wertschätzung des Publikums mit Händen und Füßen hörbar, der eindeutige Höhepunkt des Abends. Bemerkenswert an dieser Stelle ist, dass uns die Zusammensetzung des Publikums im Gegensatz zu der der Abo-Konzerte auffiel, nicht zuletzt, weil der Altersdurchschnitt wesentlich niedriger schien. MK
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AutorWir sind Schüler in der Oberstufe des musischen Pestalozzi Gymnasiums München. Unser P-Seminar im Fach Musik arbeitet eng mit dem MKO (Münchener KammerOrchester) zusammen. Wir bekommen Einblicke in die Arbeit der Profimusiker, der Manager und in so ziemlich alle Arbeitsbereiche einer solchen Institution. Einträge
Januar 2016
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