Letzten Donnerstag, am 12.02.2015, besuchte ich das fünfte Abo-Konzert des MKO in der Saison Kindheit. Gespielt wurde in der ersten Hälfte zuerst die Symphonie Nr. 25 g-Moll von Mozart, danach „Dies Natalis“ von Gerald Finzi (1901-1956) mit dem britischen Tenor Ian Bostridge. Dirigent an diesem Abend war Jos van Immerseel. Das erste, was an Jos van Immerseel auffällt, ist seine Ruhe. Er lässt das Orchester sehr viel alleine machen. Wenn man diese bodenständige Gelassenheit mit Alexander Liebreich vergleicht, fallen zwei Dinge auf: Zum einen wirkt Liebreich nicht nur durch seine Art, sondern auch durch seine Größe eindrucksvoller. Zum anderen ist Liebreich ständig in Bewegung und die Musiker fallen in seine Emotionalität ein und drücken sie während des Spielens aus, was bei van Immerseel aufgrund seiner ruhigeren Art nicht passiert. Auch der Tenor Ian Bostridge legte seine Gefühle beim Singen offener dar als van Immerseel, was einen interessanten Kontrast zum Dirigenten ergab, der mir sehr gut gefallen hat. Ich habe mich nur die ganze Zeit gefragt, woher Bostridge, von hoher und schlanker Statur, sein Stimmvolumen hernimmt. Besonders schön war es für mich, als ich in der Pause an zwei älteren Damen vorbeikam, die sich über das Stück von Finzi, in dem durchaus moderne Elemente aus Jazz und Pop zu hören waren, unterhielten. „Wunderschön gesungen, die Musik doch ganz interessant“, sagte die eine. Bostridge kam insgesamt sehr gut an, in der Pause habe ich Leute mit frisch erstandenen Ian Bostridge-CDs gesehen.
Das nächste Abo-Konzert, Nummer 6, findet am 30. April 2015 im Prinzregententheater statt. Ich möchte zum Schluss noch einmal darauf hinweisen, dass die Konzerteinführung von vier Schülerinnen unseres P-Seminars gestaltet wird und im Programm auch eine Erstaufführung steht. Es lohnt sich also durchaus, dieses Konzert zu besuchen! ST
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AutorWir sind Schüler in der Oberstufe des musischen Pestalozzi Gymnasiums München. Unser P-Seminar im Fach Musik arbeitet eng mit dem MKO (Münchener KammerOrchester) zusammen. Wir bekommen Einblicke in die Arbeit der Profimusiker, der Manager und in so ziemlich alle Arbeitsbereiche einer solchen Institution. Einträge
Januar 2016
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